Beim Codieren wird Quellmaterial zusammengefasst, das Ihrer Meinung nach thema- oder kategorierelevant ist. Nachdem das Material codiert ist, können Sie beim Durchlesen und Analysieren Überlegungen zur Kategorie anstellen: Sind verschiedene Arten Quellmaterial codiert? Gibt es Möglichkeiten, die hier codierten Quellabschnitte besser zu verstehen?
Die erste Codierung ist oft nur der Beginn einer produktiveren Auseinandersetzung mit dem Material und einer produktiveren Analyse. Möglicherweise stellt sich beim Untersuchen des Quellmaterials heraus, dass die Codierung verfeinert werden muss. Wenn die codierten Daten neue Erkenntnisse erbringen, sollten Sie feiner gefasste Kategorien und Unterkategorien erstellen und in ihnen weitercodieren.
Wenn Sie einen Knoten öffnen, sehen Sie alle Quellpassagen, die darin codiert sind. Das eröffnet folgende Möglichkeiten:
Sie lesen und überprüfen den gesamten in diesem Knoten codierten Inhalt.
Sie zeigen mit Codierungsbalken an, ob die Passage auch in anderen Knoten codiert ist.
Sie rufen die Quelle der Codierungsreferenz auf, untersuchen den Kontext und versehen die Quelle evtl. mit weiteren Codierungen oder Anmerkungen.
Das Codieren umfasst meist mehrere Arbeitsschritte. Oft werden Sie beim Überprüfen der codierten Daten feststellen, dass die Codierung verbesserungsfähig ist. Sie können den Inhalt eines Knotens genauso codieren wie den Inhalt einer Quelle. Ziehen Sie beim Überprüfen von Knoteninhalt folgende Aktionen in Betracht:
Sie erweitern eine Codierungsreferenz, damit relevanter Kontext mit eingeschlossen ist und die Codierungsreferenz besser auffindbar ist.
Sie heben für Teile des codierten Inhalts die Codierung auf und entfernen ihn so aus dem Knoten.
Sie entwickeln Ideen oder verfolgen Konzepte, indem Sie Inhalt zusätzlich in anderen Knoten codieren. Bei diesem als "Quercodieren" bezeichneten Vorgang werden bestehende Knoten erweitert oder neue, enger gefasste Kategorien codiert.
Sie betrachten den neu kontextualisierten codierten Text. Daraufhin erstellen oder verschieben Sie Knoten und überdenken ihre Rolle. Durch die in einem Knoten gesammelten Daten gewinnen Sie der Kategorie neue Erkenntnisse ab. Das ist oft der Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Dimensionen.
Achten Sie unbedingt auf eine korrekte Codierung in Knoten. Bei Teamprojekten müssen alle Teammitglieder auf dem gleichen Nenner sein, was die Themen und Kategorien angeht, für die die Knoten stehen. Diese gemeinsame Auffassung darf sich nicht ändern.
Meist geht es nicht darum, dass die Teammitglieder auf die gleiche Weise codieren (schließlich spiegeln ihre Codierungen ihre persönlichen Interpretationen wider). Vielmehr ist wichtig, dass sie zuverlässig Inkonsistenzen in der Knoteninterpretation und im Codierungsstil aufspüren und wissen, wie damit umzugehen ist.
Vergleichen von Codierungen in NVivo
Importieren Sie zwei identische Dokumente in Ihr Projekt und lassen Sie sie von zwei Teammitgliedern getrennt codieren. Führen Sie eine Abfrage zum Codierungsvergleich durch und stellen Sie fest, wie viel Prozent Übereinstimmung und Nichtübereinstimmung zustande kommen.
Achten Sie besonders darauf, wie Knoten unterschiedlich genutzt wurden, welche Inhaltspassagen codiert wurden und wie die ausgewählte Codierung erweitert ist.