Es kann sehr schnell passieren, dass Sie eine Quelle zu stark codieren. Codierungen erstellen ist im Vergleich zu analyseintensiveren Prozessen sehr einfach. Das kann zum Problem werden. Sie können nämlich beliebigen Inhalt aus Ihren Quellen so oft Sie möchten codieren und dafür beliebig viele Knoten anlegen. Deshalb sollten Sie sich stets die Frage stellen, ob eine Codierung des jeweiligen Inhalts sinnvoll ist.
Hinter jeder Codierung muss eine klare Absicht stehen. Das Codieren darf nicht zum Selbstzweck verkommen. Es gibt eine Reihe von Warnsignalen für eine verfehlte Codierungsstrategie:
Die Absicht hinter der Codierung ist schwer zu erkennen.
Die Codierung ist eher deskriptiv ("In diesem Text geht es um dieses Thema") und weniger analytisch ("Warum ist dieses Thema wichtig?").
Das Codieren ist langweilig. – Wenn Sie bei der Codierungsarbeit auf neue Erkenntnisse und Fragen stoßen, wird Ihnen nicht langweilig.
Sie machen nichts anderes als Codieren. Es gibt auch noch andere Verfahren zur Auswertung von Quellen. Zweckorientiertes Codieren zeichnet sich dadurch aus, dass es immer wieder durch andere Aufgaben unterbrochen wird (z . B. Verfassen von Memos und Datenabfragen).
Wenn Sie den Zeitaufwand für das Codieren in Grenzen halten möchten, aber nicht sicher sind, ob Sie mit geringerem Aufwand ein gutes Ergebnis erzielen, haben Sie folgende Möglichkeit: Codieren Sie zuerst grob in Kategorien mit großem Geltungsbereich. Erweisen sich die Codierungen später als wichtig, können Sie mit den codierten Daten weiterarbeiten und den bereits bestehenden Knoten solche mit einem enger gefassten Geltungsbereich unterordnen.